Kinderstimmen über den II. Weltkrieg und den Holocaust
Einleitung
Das Thema Holocaust hat viele jüdische und andere Schriftsteller aus verschiedenen Ländern beeinflusst und ihr Werk geprägt. In wenigen Büchern wird allerdings der Terror so beschrieben wie ihn die Fotos vermitteln. Außerdem sind auch viele Jugendbücher über dieses Thema geschrieben worden, die so gut sind und so tiefgreifende Fragen stellen, dass sie auch von Erwachsenen gelesen werden können.
Die autobiographischen Texte und insbesondere die Tagebücher (leider nur eines von den drei wurde von einem Überlebenden geschrieben) sind die am meisten authentischen Texte über unser Thema. In diesen Texten ist nämlich die Stimme authentisch und nicht künstlich, ohne dass dies natürlich bedeutet, dass die fiktionale Literatur keine wunderbaren Texte und „Kinderstimmen" anzubieten hat.
n dieser thematischen Einheit werden sowohl fiktionale als auch autobiographische Texte präsentiert, die mit Erlebnissen von Kindern im II. Weltkrieg zu tun haben. Diese Werke erzählen Geschichten von Kindern. Geschichten, die sie abrupt aufwachsen ließen, wahre Geschichten. Dabei wird das Schrecken unmittelbar impliziert, es wird angedeutet. Es handelt sich ja eher um Texte vor dem Hintergrund des Krieges und des Holocaust. Solche literarischen Texte können Kinder bewegen und ihnen dazu verhelfen, sich in den Anderen hineinzuversetzen.
Die autobiographischen Texte sind unwiderlegbare Zeugen der Ereignisse und die fiktionalen (die zum Teil auf Erfahrungen der AutorInnen gründen) bringen die Welt des Krieges auf die Ebene der Kinder. Die fiktionalen Texte sind entweder von jüdischen Autoren verfasst oder sie konstruieren die Stimme des jüdischen Kindes, die entweder aus der Vergangenheit kommt oder jetzt über die Vergangenheit erzählt.
Die Auseinandersetzung mit den persönlichen Zeugenaussagen der autobiographischen Texte, die zur literarischen Gattung der autobiographischen Kriegsnarrativen und zur Trauma-Literatur gehören, kann nicht unabhängig vom historischen Kontext stattfinden. Wenn man die persönliche Geschichte eines Überlebenden erforscht, identifiziert man sich mit der Geschichte des Helden im Kontext der historischen Zusammenhänge, die sowohl seine persönliche Geschichte als auch die Geschichte des Holocaust betreffen.
Weiterhin kann ein intertextuelles Einsetzen dieser Bücher erfolgen, indem man ihre Lektüre mit entsprechenden Filmen, Liedern, Postkarten und Fotos aus den Holocaust-Museen kombiniert.
Inhalt
Autobiographien
Die hier präsentierten Autobiographien und Tagebücher unterscheiden sich darin, dass manche in der Zeit geschrieben sind, als der Autor oder die Autorin noch ein Kind war und daher seine bzw. ihre Stimme völlig authentisch ist, während andere verfasst wurden, als der Autor / die Autorin bereits erwachsen war.
Das Tagebuch der Anne Frank
Originaltitel: Het Achterhuis. Dagboekbrieven 14 Juni 1942-1 Augustus 1944 (Das Hinterhaus: Tagebuchbriefe 14. Juni 1942 – 1. August 1944)
Zusammenfassung
In diesem Werk handelt es sich um das Tagebuch der 13jährigen Anne Frank, die sich zusammen mit ihrer Familie zwei Jahre lang in Amsterdam vor den Deutschen versteckte, bis ihr Versteck entdeckt und sie in ein Konzentrationslager deportiert wurde, wo sie gestorben ist. Anne beschreibt in ihrem Tagebuch, das sie vom 14. Juni 1942 bis zum 1. August 1944, dem Tag ihrer Verhaftung, geführt hat, das Alltagsleben während der nationalsozialistischen Besatzung sowie die Ängste und Träume eines jungen Mädchens, die sich von jenen ihrer Gleichaltrigen kaum unterscheiden.
Über das Werk und die Autorin lesen Sie hier
Laskier, Rutka (2011). Rutkas Tagebuch. Aufzeichnungen eines polnischen Mädchens aus dem Ghetto.
Aus dem Polnischen von Friedrich Griese. Mit einer Einleitung von Zahava (Laskier) Scherz und einem Nachwort von Mirjam Pressler, Berlin: Aufbau-Verlag. Rutka (2007). Rutka's Notebook: January-April 1943. Vorwort von Dr. Zahava Sherz; geschichtliche Einführung von Dr. Bella Gutterman. Jerusalem, Israel: Yad Vashem Publications.
Zusammenfassung
In diesem Werk handelt es sich um das Tagebuch von Rutka Laskier, einer 14jährigen Jüdin aus Będzin, die in seinen Seiten die letzten Monate ihres Lebens (Januar bis April 1943) im Ghetto in Będzin beschreibt, bevor sie zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in den Gaskammern des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau ermordet wurde. Die 60 handgeschriebenen Seiten ihres Tagebuchs sind 62 Jahre lang in einem Versteck unter einem Treppenhaus versteckt geblieben, dessen Existenz nur ihre polnische Freundin Stanislawa Sapinska kannte. Sie hat es dann Adam Szydlowski übergeben, der das jüdische Leben in der Region erforscht. Im Jahr 2006, als ihre Halbschwester über das Tagebuch informiert wurde, ließ sie es veröffentlichen.
Über das Werk und die Autorin lesen Sie hier
Erika Kounio-Amariglio (1996). Fifty years later: Memories of a Jew from Salonica, Publications Epikentro.
Zusammenfassung
Dieses Buch ist ein persönliches Zeugnis -„fünfzig Jahre danach"- der griechischen Jüdin Erika Kunio-Amarilio, die zusammen mit ihrer Familie in die Konzentrationslager Ausschwitz und Ravensbrück deportiert wurde, wo sie die nationalsozialistische Barbarei erlebt hat. Nach Kriegsende ist sie als eine der wenigen Überlebenden des Holocaust nach Thessaloniki zurückgekehrt. Das Buch enthält reiches Fotomaterial aus jener Zeit.
Erika-Myriam Amarilio, geboren Kounio, wurde 1926 in Thessaloniki geboren. Im März 1943 wurde sie zusammen mit ihrer Familie ins Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau und etwas später ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Nach Kriegsende kehrte sie nach Thessaloniki zurück und 1947 heiratete sie Rodolfo Amarilio, mit dem sie zwei Kinder, Eriko und Teresa bekam. Im Zeitraum 1989-1991 hat sie zusammen mit Alberto Nar die wenigen Überlebenden des Holocaust interviewt. Die Interviews sind in einem Buch mit dem Titel „Persönliche Zeugnisse der Juden in Thessaloniki über den Holocaust" erschienen. Im Jahr 1995 ließ sie ihre eigene Zeugenaussage mit dem Titel „Fünfzig Jahre danach: Memoiren einer Jüdin aus Thessaloniki" veröffentlichen. Ihr Buch ist in mehrere Sprachen übersetzt worden. Sie starb 2011 in Thessaloniki.
Quelle: amazon.com
Weitere Bücher:
Hélène Berr: Hélène Berr: Pariser Tagebuch 1942–1944. Vorwort von Patrick Modiano. Übersetzt von Elisabeth Edl. Carl Hanser Verlag, München 2009.
Was es bedeutet, jung zu sein in unsicherer Zeit: Noch im April 1942 beschreibt die Literaturstudentin Hélène in ihrem Tagebuch Paris als Stadt der Lebensfreude. Im Juni bereits muss sie den Judenstern tragen, ihr Vater wird festgenommen, und sie beendet ihre Aufzeichnungen. Als sie das Tagebuch 1943 wiederaufnimmt, legt sie Zeugnis ab vom grassierenden Antisemitismus und von dem Unrecht, das während der deutschen Besatzung geschieht. Hélène Berr steht internierten Juden und ihren Angehörigen bei. Sie schwebt in Gefahr, aber sie will nicht fliehen. In seinem Vorwort vergleicht Patrick Modiano Hélène Berr mit Simone Weil und Katherine Mansfield. Ihr Tagebuch gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen der Shoa in Frankreich.
Originaltitel:
Hélène Berr: Journal, 1942–1944, Vorwort von Patrick Modiano, Éditions Tallandier 2008. Préface du «Journal» d'Hélène Berr (PDF) (auf Französisch)
Zur Autorin:
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A9l%C3%A8ne_Berr
Romane
Ross, Stewart (2001). The Star Houses: A Story from the Holocaust. London: Hodder Wayland.
Zusammenfassung
Dieses Buch erzählt die Geschichte von Bandi Guttmann, einem 14jährigen ungarischen Juden und seiner Familie. Nach der Besatzung Budapests von den Deutschen ändert sich ihr Leben grundlegend und ein Überlebenskampf beginnt, da sie von der lokalen Gesellschaft ausgeschlossen sind und ihnen die elementarsten Menschenrechte entraubt wurden.
Zum Autor
Britischer Autor, der über 270 Bücher unterschiedlichen Inhalts verfasst hat. Für sein Werk ist er mehrfach ausgezeichnet worden. Er unterrichtet an Hochschulen in Großbritannien und England und lebt in Canterbury, England.
Quelle: amazon.com
John Boyne (2006). (2006) Der Junge im gestreiften Pyjama. Deutsche Übersetzung von Brigitte Jakobeit. Verlag S. Fischer. Originaltitel: The Boy in the Striped Pyjamas
Zusammenfassung
Bruno ist ein 9jähriger Junge, Sohn eines der SS-Offiziers und Freunds von Hitler. Als sein Vater zum Kommandanten eines Konzentrationslagers ernannt wird, lernt er auf der anderen Seite des Zaunes Schmuel, einen jüdischen Jungen kennen, mit dem er sich anfreundet. Eines Tages entscheidet Bruno auf die andere Seite des Zaunes zu gehen und die gestreifte Häftlingskleidung zu tragen, mit dem Ergebnis, dass er zusammen mit Hunderten anderen Häftlingen ermordet wird. Als sein Vater seine Kleidung im Lager findet und begreift, wie sein Sohn gestorben ist, bereut er nichts, noch ändert er seine Einstellung gegenüber den Häftlingen.
Zum Autor
John Boyne wurde 1971 in Irland geboren. Er hat in Dublin studiert und lebt dort. Er unterrichtet an der University of East Anglia, in Norwich, Irland. Er hat sieben Erwachsenenromane geschrieben und Der Junge im gestreiften Pyjamas war sein erstes Kinderbuch. Später schrieb er auch andere Kinderbücher. Der Junge im gestreiften Pyjamas wurde in 46 Sprachen übersetzt und hat über fünf Millionen Exemplare weltweit verkauft. Die gleichnamige Verfilmung war ebenfalls sehr erfolgreich.
Informationen zum Buch: https://de.wikipedia.or/wiki/Der_Junge_im_gestreiften_Pyjama
Fred Uhlman: Der wiedergefundene Freund. Erzählung. Mit einem Vorwort von Arthur Koestler. Diogenes, Zürich 1998.
Der wiedergefundene Freund wurde im Deutschen auch unter dem Originaltitel Reunion und als Versöhnung aufgelegt. Das Buch erschien zum ersten Mal 1971 in London.
Zusammenfassung
Ein Brief erinnert an eine Freundschaft, die sich vor dreißig Jahren zwischen dem 16jährigen Hans Schwarz, Einzelsohn eines jüdischen Arztes und seinem neuen Mitschüler, Konradin von Hohenfels, einem typischen Deutschen, Vertreter der arischen Rasse, entwickelt hatte. Die Handlung spielt in Stuttgart im Jahr 1932, als der Antisemitismus in Deutschland stark zum Ausdruck kommt, woran auch die Freundschaft zwischen den zwei Jungen scheitert..
Zum Autor
Fred Uhlman wurde 1901 in Stuttgart von jüdischen Eltern geboren und starb 1985 in England. Er war Schriftsteller, Maler und Rechtsanwalt. Als 1933 Hitler an die Macht kam, ist er nach Paris geflüchtet und nach vielen Abenteuern nach London, wo er bis zu seinem Tod lebte.
Informationen zum Buch: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_wiedergefundene_Freund
Karen Levine: Hanas Koffer: Die Geschichte der Hana Brady. Aus dem kanadischen Englisch von Mirjam Pressler. Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2006
Originaltitel: Hana's Suitcase: A True Story
Zusammenfassung
Das Buch handelt von einer wahren Geschichte. Im März 2000 wurde im Tokioter Holocaust Educational Resource Center ein Koffer ausgestellt, auf dem folgendes stand: „Hana Brady, 16. Mai 1931, Waisenkind". Die Leiterin des Forschungszentrums Fumiko Ishioka versuchte auf die Fragen der Kinder zu antworten, die den Koffer in der Ausstellung gesehen hatten, und rekonstruierte aus diesem Anlass die Lebensgeschichte der kleinen Hana anhand von Daten über sie und ihre Familie, die in einer kleinen Stadt in der Tschechoslowakei kurz vor dem Einmarsch der Nazis lebten.
Zur Autorin
Karen Levine ist Kanadierin und arbeitet in Toronto als Produzentin im CBCRadio. Für ihre Arbeit im Radio ist sie mehrfach ausgezeichnet worden und als einzige Kanadierin erhielt sie zweimal den Preis Peabody Awards (den „Oscar" für Radiojournalisten). Hanas Koffer wurde ursprünglich als Dokumentarfilm gedreht und anschließend als Buch veröffentlicht.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hana_Brady
Weitere Informationen in englischer Sprache: http://www.goodreads.com/book/show/948584.Hana_s_Suitcase
Erwachsenenliteratur
Zur grundlegenden Holocaust-Literatur gehören zwei emblematische Texte von Primo Levi.Levi, Primo (1947) Se questo è un uomo, Neuausgabe 1958
Deutschsprachige Ausgaben:- Ist das ein Mensch?, übers. v. Heinz Riedt, Fischer, Frankfurt/M 1961; Neuausgabe Hanser, München 1987, dtv 1992.
- Ist das ein Mensch?/Die Atempause. Übersetzt von Robert Picht, Barbara Picht, Heinz Riedt, Hanser, München 2011.
Das Buch Ist das ein Mensch? wurde 1947 geschrieben und gilt als eines der Meisterwerke der Weltliteratur über Konzentrationslager sowie als eine der erschütterndsten Zeugenaussagen unserer Zeit. In Italien gehört das Buch bereits seit den 1960ern Jahren zum Schulunterricht.
Informationen zum Buch: https://de.wikipedia.org/wiki/Ist_das_ein_Mensch%3F
I sommersi e i salvati. 1986
Deutsch: Die Untergegangenen und die Geretteten. Übers. v. Moshe Kahn. Hanser, München 1990, dtv 1993.
Primo Levi (1919-1987) betrachtet seine Erfahrung in den Konzentrationslagern nicht als ein historisches Unglück sondern als ein beispielhaftes Ereignis, das uns zeigt, wie weit ein Mensch in der Rolle des Täters oder des Opfers gehen kann.
Der Autor gibt in seinem letzten Buch seine Antwort zu den Nazilagern und schließt somit die mit Ist das ein Mensch? (1946) und Die Atempause (La tregua) (1963) begonnene Trilogie ab.
Informationen zum Buch: http://www.yadvashem.org/yv/de/education/learning_environments/selected_readings_levi.asp
Zum Autor https://de.wikipedia.org/wiki/Primo_Levi
Frankl, Viktor Emil (1946). Ein Psycholog erlebt das Konzentrationslager. Verlag für Jugend und Volk, Wien.
bzw. die Ausgabe:
Viktor E. Frankl: ...trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager (2009). Kösel, München.
Wenn wir den Sinn des Prozesses der seelischen Widerstandsfähigkeit nachvollziehen möchten, sind Frankls Bücher die richtige Vorbereitung dafür sowohl aus dem psychologischen als auch aus dem philosophischen Aspekt.
Zum Autor https://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Frankl
Informationen zum Buch:
https://de.wikipedia.org/wiki/..._trotzdem_Ja_zum_Leben_sagen
http://www.landsberger-zeitgeschichte.de/Geschichte/geschichte/Frankl.htm
Auf Englisch:
https://www.ted.com/talks/viktor_frankl_youth_in_search_of_meaning
Schmitt, Eric-Emmanuel (2007). Das Kind von Noah. Aus dem Französischen von Inés Koebel. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag.
Originaltitel: L'Enfant de Noé (2004). Paris: Albin Michel.
Die Eltern des siebenjährigen Josephs, jüdischer Abstammung, schicken ihren Sohn im Jahr 1942 zu Pater Bims, um ihn vor den Konzentrationslagern zu retten. Pater Bims lebt in der belgischen Provinz und Ziel seines Lebens ist, kleine Kinder vor dem Holocaust zu retten. Ähnlich Noah, hat er sein Kinderheim zu einer Arche umgewandelt, in der jüdische Kinder gerettet werden sollen. Das Buch ist eine Hymne an die Freundschaft, die Akzeptanz des Anderen, die Aufopferung, den Mut und eine Verurteilung des Krieges, der Gewalt und der Intoleranz.
Zum Autor
Eric-Emmanuel Schmitt wurde 1960 in Lyon geboren. Er studierte Philosophie an der École Normale Supérieure und gehört zu den wichtigsten französischen Dramatikern. Seine Werke wurden in über dreißig Ländern übersetzt und aufgeführt. Er hat ebenfalls Romane und Essays geschrieben.
Zum Autor
http://www.eric-emmanuel-schmitt.com/starseite-internetseite-offizielle.html
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89ric-Emmanuel_Schmitt
Informationen zum Buch https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Kind_von_Noah
Weitere Bücher:
Appelfeld, Aharon (2005). Geschichte eines Lebens. Autobiographie. Berlin: Rowohlt.
Zum Autor https://de.wikipedia.org/wiki/Aharon_Appelfeld
Informationen zum Buch http://www.rowohlt.de/hardcover/aharon-appelfeld-geschichte-eines-lebens.html
Kosiński, Jerzy Nikodem Der bemalte Vogel. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Herbert Roch. Zürich: Arche, 1965 u. 2011
Originaltitel: The Painted Bird (1965)
Informationen zum Buch http://www.deutschlandradiokultur.de/rueckblick-in-eine-dunkle-kindheit.950.de.html?dram:article_id=140555
Zum Autor https://de.wikipedia.org/wiki/Jerzy_Kosiński
Fotos
Hier werden Fotos präsentiert, die das Schrecken und den Horror des Holocaust nicht realistisch wiedergeben. Diese Fotos sind im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau von Eleni Hodolidou aufgenommen, copyleft.
Schlafräume in Birkenau (1)
Das Tor des Konzentrationslagers Birkenau (2)
Koffer toter Juden, denen befohlen wurde, ihren Namen darauf zu schreiben, sodass sie sie wiederfinden konnten (Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau). (3)
Spielzeug und Kinderkleidung (Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau). (4)
Berge von Schuhen (Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau). (5)
Ansicht von Ausschwitz (6)
Am Ende des Marsches der Lebenden kann man die Namen ermordeter Verwandten, einen Wunsch oder einfach seinen Namen aufschreiben (7).
Filme
Herman, Mark (2008) The boy in the Striped Pyjamas
Roman Polanski (2002)The Pianist
Informationen zum Film
Als Hitler in Polen einmarschiert, beginnt die Jagd gegen die Juden. Unter ihnen auch der berühmte Pianist Władysław Szpilman. Zusammen mit seiner Familie wird er ins Warschauer Ghetto umgesiedelt, um danach in ein Konzentrationslager deportiert zu werden. Szpilman gelingt es aufgrund seines Ruhmes sich zu verstecken. Schließlich lebt er allein und verängstigt in den Ruinen des Ghettos. Informationen zum Film
Küsse für die Kinder
Originaltitel auf Griechisch: Filia eis ta pedia. Drehbuch und Regie: Vassilis Loules
Fünf jüdische Kinder werden im besetzten Griechenland von Christen gerettet. Die Kindheit war ihr Paradies, obwohl sie sie im Versteck und im Schatten des Holocaust verbrachten. Fünf griechisch-jüdische Kinder, die während der deutschen Besatzung in absoluter Stille gelebt haben, erzählen nun ihre Geschichten. Geschichten über Terror, Angst und Verwirrung aber auch Geschichten über ihre Rettung und eine unbeschwerten Kindheit in den Armen fremder Menschen - ein geheimes Paradies weit entfernt vom Horror des Holocaust.
Fünf Kinder sind gezwungen, schnell aufzuwachsen, Rosina, Iossif, Eftyhia, Shelly und Marios tragen die Erinnerung an Tausende von Kindern, denen nie die Zeit gegeben wurde aufzuwachsen. Der Film verfolgt das Leben dieser Personen von ihrer Kindheit bis zum heutigen Tag und enthüllt ihre geheimen Geschichten und wertvollen persönlichen Dokumente - das Tagebuch eines Kindes, Fotos und eigene Filme. Er zeigt auch das Leben der griechisch-jüdischen Gemeinde vor dem Krieg sowie seltenes Archivmaterial aus dem besetzten Griechenland, Amateurfilme von deutschen Soldaten und illegal gedrehtes Filmmaterial griechischer Patrioten. Küsse für die Kinder ist nicht einfach noch ein Film über Holocaust; er ist eher ein Film über die Kindheit im Schatten des Holocaust.
Lieder
Dem Holocaust sind nicht nur die Juden zum Opfer gefallen, obwohl sie natürlich die meisten waren. Die nationalsozialistischen Gräueltaten jedoch erlebten auch die Kommunisten, die Roma, die geistig Behinderten, die Homosexuellen... Wie in der Literatur so auch in der Musik inspirierte der Holocaust verschiedene musikalische Werke klassischer Musik, Volksmusik, Pop-Musik entsprechend der vielen Opferkategorien.
Hohelied (Die Mauthausen-Ballade)
Musik: Mikis Theodorakis
Liedtext: Iakovos Kambanellis
Quelle: amazon.com
Liedtext
Wie schön doch meine Liebste ist
In ihrem Alltagskleid
Mit einem Kamm im Haar
Es wusste keiner, dass so schön sie ist.
Ihr Mädchen aus Auschwitz
Ihr Mädchen aus Dachau
Habt ihr meine Liebste nicht gesehen?
Wir sahen sie auf einer langen Reise
Sie trug ihr Kleid nicht mehr
Auch keinen Kamm im Haar.
Wie schön doch meine Liebste ist
Mit Güte Bedacht von der Mutter
Und auch von den Küssen des Bruders
Es wusste keiner, dass so schön sie ist.
Mädchen aus Mauthausen
Mädchen aus Bergen-Belsen
Habt ihr meine Liebste nicht gesehen?
Wir sahen sie auf einem zugigen Platz
Mit einer Nummer auf ihrer weißen Hand
Mit einem gelben Stern auf dem Herzen.
Wie schön doch meine Liebste ist
Mit Güte Bedacht von der Mutter
Und auch von den Küssen des Bruders
Es wusste keiner, dass so schön sie ist.
Hier können Sie das Lied hören, Informationen über das Lied in englischer Sprache
Ein Roma Lied über Ausschwitz
Gypsy holocaust Auschwitz song Latcho Drom
Liedtext
Oh! Der schwarze Vogel hat mein Herz gestohlen.
Hier lebe ich in Ausschwitz, hier in Ausschwitz habe ich Hunger.
Nicht mal eine Scheibe Brot ist da.
Da ist nichts zu essen, nur mein böses Schicksal ist da.
Einst hatte ich ein Zuhause.
Ich habe so einen Hunger, ich könnte töten!
Oh, Jesus...
Holocaust Dedication Song "Yiskerem"
Wir können die Toten nicht zurückbringen, aber wir können ihre Erinnerung wach halten, ihnen versichern, dass sie nicht vergessen worden sind. Wir können in unserem Leben das tun, was ihnen so brutal untersagt wurde.
Die Erinnerung ist die höchste und sinnvollste Ehrerbietung, die man den Opfern eines Genozids erweisen kann. Wer ein Genozid begeht, hat nicht nur vor zu töten, sondern seine Opfer aus dem kollektiven Weltgedächtnis zu erlöschen. Wir überleben und erinnern uns. Wir heilen uns und können somit auch Andere heilen.
Weitere Lieder
NEVER AGAIN - A song to remember the Holocaust
Holocaust-Mad World
Nuit Et Brouillard-Jean FERRAT
Postkarten
Ein Koffer, Anweisungen eines Mädchenmagazins darüber, wie Mädchen gesund aussehen können und eine Karte mit Kalorieninfos. Doch diese Karten sind nicht so unschuldig wie sie zunächst aussehen...
Auf der Hinterseite ist zu lesen:
Mehr Informationen
Informationen dazu finden Sie hier:
Auf der Webseite mit Didaktisierungsmaterial von YadVashem
http://www.yadvashem.org/
Didaktisierungsmaterial
http://www.yadvashem.org/yv/en/education/educational_materials/index.asp
Auf der Webseite des United States Holocaust Memorial Museum
Didaktisierung des Holocaust
http://www.ushmm.org/educators/teaching-about-the-holocaust
Anweisungen zur Didaktisierung des Holocaust
http://www.ushmm.org/educators/teaching-about-the-holocaust/general-teaching-guidelines
Enzyklopädie des Holocaust
http://www.ushmm.org/wlc/en/article.php?ModuleId=10007262
Surfen im Fotomaterial
https://www.ushmm.org/wlc/en/media_list.php?MediaType=PH